Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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(dxliiij)
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1.0RC
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de
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71
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echoid-s17388
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">
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o
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dxliiij
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0600
"
n
="
600
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Von mancherlei wunderbaren
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nes fingers dick iſt/ alſo daß es die krüg kaum zů auſſereſt anrüret/ vnnd
<
lb
/>
hauwet alſo mit einem ſchwert das holtz von einander/ vnd brechend die ge
<
lb
/>
ſchirr nit. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17389
"
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="
preserve
">Es můß aber deß ſchwerts ſchneyde durch den wetzſtein wol ge-
<
lb
/>
ſcherpffet/ das holtz grien/ die krüg oder eimer gleich hoch/ das glaß ſteyff
<
lb
/>
vnnd dick/ vnnd der ſtreich gleich ſein/ doch gerathet diſe erfarnuß vylen
<
lb
/>
gar übel. </
s
>
<
s
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echoid-s17390
"
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="
preserve
">Es iſt aber nit vm ſonſt angezogen von deß geſchirr dicke. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17391
"
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="
preserve
">dañ ich
<
lb
/>
hab ein glaß mit leder überzogen/ welches nit brichet/ wann es ſchon fallet.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
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echoid-s17392
"
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="
preserve
">ich hab auch von deßen herte an einem anderen orth ein exempel geben. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17393
"
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="
preserve
">Da
<
lb
/>
rumb ſeind diſe geſchirr vmb ſo vyl gerechter/ dann die hültzene vnnd me-
<
lb
/>
talliſche/ die waſſer dariñ zů behalten/ ye minder ſie ſtarck vnd ſicher ſeind.</
s
>
<
s
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="
echoid-s17394
"
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="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
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="
echoid-s17395
"
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="
preserve
">Weil wir aber von einem ding auff das ander kommen/ fallet mir in den
<
lb
/>
<
note
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="
left
"
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="
note-0600-01
"
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="
note-0600-01a
"
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="
preserve
">@in becher
<
lb
/>
mitt eim ſtro
<
lb
/>
halm auff he
<
lb
/>
ben.</
note
>
ſinn wie man ein ſtauff mit einem ſtrohalm könne auff heben/ vnnd ein gro
<
lb
/>
ßen mörſer mit eim irden geſchirr. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17396
"
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="
preserve
">Wann die ſtauff oder becher groß vnnd
<
lb
/>
darzů voll waſſer ſeind/ ſo thůnd wir ein friſchen ſtrohalm hinein vnnd bie
<
lb
/>
gen in gegen dem eck C A B/ wie das C D A/ alſo daß er gerad dẽ ſtauff am
<
lb
/>
halß hange/ vnd am anderen theil der ſpitz B/ alſo daß er nit entſchlipffen
<
lb
/>
<
figure
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="
fig-0600-01
"
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="
fig-0600-01a
"
number
="
103
">
<
variables
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="
echoid-variables80
"
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="
preserve
">c d b a</
variables
>
</
figure
>
möge/ dañ erwütſchet man das C vnd hencket den ſtauff auff. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17397
"
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="
preserve
">Nach
<
lb
/>
dem aber das eck A breitter iſt/ ſo vyl wirt A B ſteyffer ſein/ dañ es
<
lb
/>
iſt kürtzer. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17398
"
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="
preserve
">dann weyl B D die breitte an deß ſtauff halß/ vnd das D
<
lb
/>
die geräde iſt/ nach dem das A größer ſein/ wirt auch die proportz D
<
lb
/>
B vnd B A größer ſein/ vnnd darumb das A B kleiner. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17399
"
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="
preserve
">Den mörſel aber
<
lb
/>
hebt man mit einem kleinen irdenen geſchirr auff/ wann man wachs oder
<
lb
/>
leym daran thůt. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17400
"
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="
preserve
">dann der lufft laſſet ſich nit mehr außtheilen dann die na-
<
lb
/>
tur ertragen mag. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17401
"
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="
preserve
">laßet ſich auch nit von einander thůn/ damit ſich der lufft
<
lb
/>
nit theile auch von deß leyms wegẽ. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17402
"
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="
preserve
">es mag auch dz irdin geſchirr nit brechen
<
lb
/>
weil es der geräde noch zeücht. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17403
"
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="
preserve
">vorhin iſt aber angezeigt daß ſich nicht gern
<
lb
/>
der lenge noch brechẽ laßet/ man ziehe oder trucke es. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17404
"
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="
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">deßhalben hebet man
<
lb
/>
alſo ein mürſel/ vñ ein amboß vnd anders {der} geleichẽ auff. </
s
>
<
s
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echoid-s17405
"
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="
preserve
">es iſt aber ein grö
<
lb
/>
ßere gefahr/ daß das irden geſchirr nit zerbreche im zůſammen trucken. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17406
"
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="
preserve
">dañ
<
lb
/>
was erwütſchet wirt/ das trucket ſich auch zůſammen.</
s
>
<
s
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echoid-s17407
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</
p
>
<
p
>
<
s
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="
echoid-s17408
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="
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">Weil ich aber von ſchimpffigẽ dingẽ erwecket/ will ich auch von ſchimpff
<
lb
/>
<
note
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="
left
"
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="
note-0600-02
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="
note-0600-02a
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="
preserve
">Gůt leym.</
note
>
boßen etwas anzeigen/ doch můß ich vorhin etwas von dem leym reden. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17409
"
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="
preserve
">mã
<
lb
/>
machet in auß Griecheſchem bech/ dannen hartz/ vnnd ziegel ſtaub. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17410
"
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="
preserve
">wañ et
<
unsure
/>
<
lb
/>
kalt iſt/ hebt er am ſteyffeſtẽ. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17411
"
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="
preserve
">wañ er warm wirt/ ſo laßet et nach. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17412
"
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="
preserve
">es iſt nicht
<
lb
/>
beßer dann das durch gleiches beſchicht/ dañ gleiches laßet ſich bald zůſam
<
lb
/>
men fügen. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17413
"
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="
preserve
">Damit ich aber wider zů dem handel kom̃e/ ſo nimb zwey ſchma
<
lb
/>
le (die auch nit faſt lang) bretter/ in welchen zwey löcher ſeyen A B vnnd C
<
lb
/>
D zů oberſt bey der tafel. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17414
"
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="
preserve
">vnnd darnach ein riemen ſo der lenge noch in den
<
lb
/>
<
figure
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="
fig-0600-02
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="
fig-0600-02a
"
number
="
104
">
<
variables
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="
echoid-variables81
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="
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">a c b d g l e l f</
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>
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figure
>
E vnd F geſpalten iſt. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17415
"
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="
preserve
">demnach leg das E auff das A/ vnd zeüch
<
lb
/>
an dem vnderen theil das G durth beide löcher/ darnach durch
<
lb
/>
das B C D eins vmb das ander ob ſich vnnd nidſich/ auff diſes
<
lb
/>
wider durch das C niderſich/ damit es hinauff fare/ vnnd diſes
<
lb
/>
ſo lang biß das brett A B durch deß riemen loch F möge gezogẽ
<
lb
/>
werden. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17416
"
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="
preserve
">alſo wirt der riem in beides holtz eingeſchloßen ſein. </
s
>
<
s
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="
echoid-s17417
"
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="
preserve
">da-
<
lb
/>
rumb můß man ihn nach dem widerſpeil harauß ziehẽ/ alſo ſpi-
<
lb
/>
len wir wie in der Meen mund/ wiewol es der natur nach gar klein iſt.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s17418
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s17419
"
xml:space
="
preserve
">Alſo geth es auch zů wann man zwey brettlin nimmet ſo dünn/ eines fin
<
lb
/>
ger lang/ vnd gleich ſeind/ mit dreyen löcheren/ welche alle geleich weit von
<
lb
/>
</
s
>
</
p
>
</
div
>
</
text
>
</
echo
>